LKV-Vertreterversammlung blickt auf ein positives Jahr 2015 zurück

Die Milchkönigin ging in ihrem Grußwort auf die wirtschaftlich angespannte Situation auf den Milchviehbetrieben ein. Sie hob die gute Arbeit des LKV hervor, der mit der Erfassung und Auswertung von Daten die Basis für eine Verbesserung des Herdenmanagements bildet. Diese Daten werden in Zeiten, in denen fast alle Milcherzeuger finanzielle Probleme haben, noch wichtiger um weitere Möglichkeiten zur Kosteneinsparung zu finden. Carina Hirschen sprach jedem der Anwesenden Mut zu, in dieser aktuell schwierigen Situation durchzuhalten. Sie hofft, dass sich das Marktungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bald wieder in Balance befindet. 

Im Mittelpunkt des LKV-Geschäftsberichts standen die Migration der Datenverarbeitung im Bereich der Milchleistungsprüfung zum externen Dienstleister VIT in Verden und die Verlustrate der Rinderohrmarken. Geschäftsführer Dr. Norbert Wirtz berichtete ausführlich über die Leistungen des LKV-Teams vor und nach der fristgerechten Umstellung der MLP-Datenverarbeitung und ging insbesondere auf die aufgetretenen Fehler, die in den meisten Fällen innerhalb von zwei Arbeitstagen behoben wurden, ein. Mit dem Angebot des neuen EDV-Dienstleisters VIT war es dem LKV ab Dezember 2015 möglich, seinen Mitgliedern neue Eutergesundheitskennziffern und das Online-Herdeninformationssystem NETRIND anzubieten. Aus der aktuellen Verbandstätigkeit informierte der Geschäftsführer über den Beschluss, einen Wechsel des Lieferanten von Rinderohrmarken durchzuführen. 

Die Bilanzsumme zum 31.12.2015 belief sich auf EUR 5.613.818,32. Die Ende 2008 beschafften Analyseautomaten für die Inhaltsstoffbestimmungen und die Zellzahl, die in einem Kraftakt über 4 Jahre abgeschrieben wurden, entsprechen noch dem neuesten Stand der Technik und haben normalerweise eine Einsatzzeit von weiteren drei Jahren. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 709.737,99 zum Bilanzstichtag waren bis zum 10.05.2016 bis auf EUR 663,38 eingebracht. Trotz einer zeitweisen Reduktion der MLP-Mitgliedsbeiträge in den Monaten September bis Dezember 2015 und den damit verbundenen Mindereinnahmen von etwa EUR 65.000 konnten den Rückstellungen nach § 14 (3) der Satzung EUR 172.500 zugewiesen werden. Sie belaufen sich auf EUR 4.229.000. Nach Verrechnung des Jahresüberschusses von EUR 21.668,14 verbleibt ein Bilanzgewinn von EUR 369.676,60, der nach Beschluss der Vertreterversammlung auf neue Rechnung vorgetragen wird. 

Nach Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung und einem Beschluss zur Änderung der LKV-Satzung berichtete Dr. Wilfried Wolter, Facharzt für Milchhygiene beim Regierungspräsidium Gießen, über Möglichkeiten der Antibiotika-Reduktion in der Laktation und gleichzeitigem selektivem Trockenstellen ohne Antibiotika. Zahlreiche Nachfragen aus den Reihen der Vertreter zeigte die Aktualität der Empfehlungen, die auf den milchviehhaltenden Betrieben teilweise bereits angewendet werden. Anschließend schloss der LKV-Vorsitzende Martin Klein die Vertreterversammlung mit einem Dank an alle Mitarbeiter für ihren hervorragenden Einsatz und allen Vertretern für ihre zahlreiche Teilnahme.

	LKV-Vorsitzender Martin Klein bei seiner Begrüßung
	Rheinland-Pfälzische Milchkönigin Carina Hirschen bei ihrem Grußwort
	Dr. Wilfried Wolter, RP Gießen, bei seinem Vortrag über Möglichkeiten zur Antibiotika-Reduktion in der Laktation und gleichzeitigem Trockenstellen ohne Antibiotika